Der Tränenpalast war die Schleuse zwischen Ost und West am Bahnhof Friedrichstraße in Berlin. Von Außen ein luftiger Glasbau, innen Enge und ein Kommandoton. Die Abfertigungshalle passierten alle Ausreisende aus der DDR, egal ob Westdeutsche nach einem Verwandtenbesuch oder Personen, die die DDR verlassen würden. Bis zum Schluss konnte man nie sicher sein, ob die Ausreise klappen würde oder ob sie willkürlich untersagt wird. So entwickelte sich schnell der Name Tränenpalast – es gab Tränen der Sehnsucht, der Wut oder der Verzweiflung. Man wusste nicht, wann man die Person, von der man sich verabschiedet hatte, wiedersehen würde.
Die Ausstellung im Tränenpalast zeigt sehr anschaulich, wie die Kontrollen von Statten gingen. In einer begehbaren, engen Abfertigungskabine beschleicht einem sofort ein ungutes Gefühl und man kann ansatzweise erahnen, wie sich die Menschen damals gefühlt haben, die teilweise mehrere Stunden warten mussten.
Neben biografischen Beispielen werden viele Gegenstände wie Pässe, Anträge oder Visa gezeigt. Die Ausstellung zeigt, wie die Zoll- und Passkontrollen abliefen und die Überwachung am Bahnhof Friedrichstraße funktionierte.
Am 9. November 1989 öffnete sich auch am Bahnhof Friedrichstraße die Grenze und Anfang Juli 1990 fuhr die erste S-Bahn von Ost nach West durch den Bahnhof.
Wissenswertes
Anreise und Öffnungszeiten
Bahnhof Friedrichstraße
Ausgang Reichstagsufer
Di. – Fr.: 9 – 18 Uhr
Sa. – So.: 10 – 18 Uhr
Eintritt frei
Benötigte Zeit
Für einen Besuch im Tränenpalast sollte etwa 1 Stunde eingeplant werden.