Die letzte Etappe unserer viertägigen Tour am Mainradweg von Würzburg nach Aschaffenburg. Es erwarten uns knapp 48 Kilometer, auf denen sich die Landschaft wieder ändert und eine kurze Wanderung durch die Seltenbachschlucht.
Inzwischen haben wir Routine im Packen der Radtaschen und des Anhängers, mit dem wir unterwegs sind, so dass nach dem Frühstück unser Gepäck schnell verstaut ist und wir starten können. Bevor wir Bürgstadt verlassen besichtigen wir noch die Martinskapelle im Ortskern, die komplett mit Wandmalereien verziert ist. Die Kapelle gilt als eine der ältesten Kirchen in Franken. Den Schlüssel für die Kapelle gibt es gleich nebenan in der Gärtnerei.
Nun geht es los und nach kurzer Fahrt steht gleich die nächste Besichtigung auf dem Programm. Wir wollen uns die historische Altstadt von Miltenberg mit der Burg ansehen. Schon am Tag zuvor waren wir von den vielen Fachwerkhäusern begeistert, aber bei Sonnenschein wirkt die Stadt noch einladender! Durch die Hauptstraße gelangen wir an einen schönen Platz mit Brunnen in der Mitte und Straßencafés. Hier startet auch der Weg hoch zur Mildenburg. Diese wird über Treppenstufen erreicht. Die Aussicht über Miltenberg und den Main ist einfach ein Traum. Sollte es die Zeit zulassen, könnt ihr noch einen Abstecher in den Stadtpark machen, in dem über 150 verschiedene Baum- und Straucharten bewundert werden können.
Nach diesem Stopp folgen wir der Hauptstraße weiter und verlassen durch das Schwertfeger und Mainzer Tor den Ort. Bis wir Miltenberg verlassen haben sind einige Straßenquerungen nötig, so dass mit Kindern etwas Vorsicht geboten ist. Kaum haben wir die Bahngleise gequert, ist auch schon wieder ein kurzer Stopp angesagt. Ein Schild weist auf das Römerkastel Miltenberg-Altstadt hin, das wir uns näher ansehen wollen. In einer Wiese sind allerdings nur noch wenige Mauerreste erhalten. Die Kinder, bei denen gerade Asterix hoch im Kurs steht, sind trotzdem begeistert.
Wir radeln durch ein angrenzendes Gewerbegebiet und wechseln an der Heubachbrücke auf die andere Seite des Mains. Der Radweg führt uns durch Großheubach, wo die nächste Pause möglich wäre: hoch über dem Ort liegt das Kloster Engelberg. Wir folgen dem Weg an den Fluss und erreichen die Weinberge am Ortsausgang. Auf dem Weg nach Klingenberg verläuft der Mainradweg direkt am Main und das Tal wird weiter.
Durch die Seltenbachschlucht
Gegen Mittag erreichen wir Klingenberg am Main, wo wir eine längere Rast einlegen und durch die Klingenbachschlucht wandern wollen. Durch die kleinen Altstadtgässlein gelangen wir in die Straße „In der Schlucht“, an deren Ende wir die Räder abstellen. Ein wahres Kleinod erwartet uns. Entlang des Seltenbachs führt ein schmaler Weg, der häufig die Seite des Bachs wechselt. Der Bach ist tief in ein Tal eingeschnitten, die Natur zeigt sich in einem satten Grün und an vielen Stellen liegen Bäume. Wer möchte, kann dem Schluchtweg bis zur ehemaligen Tongrube folgen und von dort aus über den Altenbrunnenweg zur Clingenburg zurückwandern. Aus der Schlucht führt auch ein Weg hoch zur Clingenburg. Die Burg liegt inmitten eines Weinberges und bietet einen schönen Ausblick über Klingenberg.
Maximale Höhe: 232 m
Minimale Höhe: 144 m
Gesamtanstieg: 57 m
Gesamtabstieg: -95 m
Hochwasserschutz und Schiffswerft
Nach unserer Mittagspause radeln wir weiter, queren erneut den Main und folgen der Beschilderung Richtung Aschaffenburg. Bis zum nächsten Ort Wörth am Main sind es nur ein paar Kilometer. Hier wird deutlich, welche Macht Wasser haben kann und wie versucht wird, dieses abzuhalten. Vor den ersten Häusern ist eine Betonmauer mit Luken und Toren, die geschlossen werden können. Irgendwie wirkt es bedrohlich, aber ist wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, die Häuser vor Hochwasser zu schützen. In Erlenbach auf der gegenüberliegenden Seite liegt ein großes Frachtschiff auf dem trockenen und es zeigt sich deutlich, wie groß eigentlich auch die Flussschiffe sind.
Es folgt ein kurzer Abschnitt, der nicht so schön ist: bis Obernburg am Main verläuft der Radweg nahe der Bundesstraße. Nach dem Ort wird es wieder ruhiger und wir erreichen Großwallstadt, dem sich ein Badesee anschließt. Inzwischen werden die Abstände zwischen den einzelnen Orten geringer, die Landschaft flacher und das Maintal immer breiter. Nachdem dunkle Gewitterwolken aufziehen, versuchen wir etwas schneller und trocken unser Ziel zu erreichen.
Es hat leider nicht geklappt. Kurz vor Niedernberg hat uns der Regen erwischt und wir mussten uns unter Bäumen unterstellen, so wurde zumindest das Gröbste abgehalten.
Endspurt nach Aschaffenburg
Die Route verläuft nun etwas erhöht über dem Main und nahe dem Industriegebiet Nilkheim sind wir wieder direkt am Fluss. Wer möchte, kann hier einen Abstecher in die Parkanlage Schönbusch machen. Wir radeln die letzten Kilometer durch die Auenlandschaft mit vielen Bäumen weiter unserem Ziel entgegen. An der Willigisbrücke wechseln wir nochmals die Flussseite und dann zeigt sich das Schloss Johannisburg. Gleich haben wir es geschafft! Nur noch ein kurzes Stück am Main flussabwärts und dann biegen wir zum Schloss ab. Nach einem kurzen Zwischenstopp geht es für durch die Stadt zum Bahnhof. Hier klappt alles gut, wir haben genügend Zeit, um Tickets zu kaufen und zu unserem Gleis zu gelangen. Pünktlich erreicht der Regionalexpress auf Frankfurt den Bahnhof und wir fahren ohne Umsteigen nach Bamberg zurück. Dort angekommen, gibt es wie nach jeder Radtour zum Abschluss ein Eis auf der Kettenbrücke und wir überlegen bereits unsere nächste Tour. Diese wird uns von Aschaffenburg bis zur Mündung des Mains in den Rhein führen.
Maximale Höhe: 143 m
Minimale Höhe: 122 m
Gesamtanstieg: 313 m
Gesamtabstieg: -297 m
Anfahrt
Miltenberg ist von Aschaffenburg mit dem Zug gut erreichbar. Aschaffenburg ist Haltepunkt auf der Strecke Frankfurt – Bamberg. Beide Orte sind ohne Umsteigen erreichbar.
Benötigte Zeit | Weg
Die etwa 48km lange Strecke ist eine Tagesetappe, bei der mehrere Pausen eingelegt werden können. Für die Wanderung durch die Seltenbachschlucht sollte mind. 1 Std. eingeplant werden.
Schwierigkeit
Die Tour ist auch für Kinder einfach zu fahren und verläuft auf gut ausgebauten Radwegen. Entlang der Tagesetappe sind nur wenige Steigungen zu überwinden.
Schatten | Sonne
Die Tour verläuft größtenteils in der Sonne und bietet nur vereinzelt Schatten.
Verpflegung und Übernachtung
Nahezu jeder Ort bietet verschiedene Verpflegungsmöglichkeiten und immer wieder laden Bänke oder kleine Buchten zu einer Rast ein.
Entlang der Strecke gibt es viele Übernachtungsmöglichkeiten. Es finden sich sowohl Campingplätze (meist mit vielen Dauercampern) als auch Pensionen oder Hotels. Eine frühzeitige Reservierung ist empfehlenswert, da auf dem Mainradweg viele Radfahrer unterwegs sind.
Geeignet für
Kinder ab 6 Jahren bzw. kleinere Kinder im Fahrradanhänger
Spielmöglichkeiten
Es gibt viele Spielplätze, die direkt am Mainradweg bzw. in den Orten liegen und zu einer kleinen Spielpause einladen. Daneben gibt es am Fluss immer wieder kleine Buchten, an denen Kinder plantschen und spielen können.
Die vorherige Etappe: Wertheim bis Miltenberg >>> Zur Tourbeschreibung