Eine Wanderung, die bis 1989 undenkbar gewesen wäre. Direkt am Grenzverlauf zu Tschechien, an der ehemaligen Grenze zwischen Ost und West, verlaufen weite Teile dieser spektakulären und aussichtsreichen Tour im südlichen Bayerischen Wald.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Dreisessel, von dem aus es zum Abzweig des Adalbert Stifter Steig nicht weit ist. Wir folgen anfangs der Straße bergauf, gehen an der ersten Abzweigung gerade weiter bis zur nächsten Abzweigung. Gegenüber einer Bank führt unser Wanderweg, der Adalbert Stifter Steig über das Steinerne Meer zum Dreiländereck. Bitte beachtet, dass der Weg selbst mit einem geländegängigen Kinderwagen nicht zu befahren ist! Als wir die Tour Ostern 2023 gingen, lag ab etwa 1000 Meter Höhe noch Schnee. Selbst der Wanderweg war teilweise noch mit Schnee bedeckt bzw. durch das Schmelzwasser rutschig.
Unterwegs auf dem Adalbert Stifter Steig
Bereits nach wenigen Metern wird aus dem geschotterten Weg ein felsiger Steig. Dieser ist gut zu gehen und macht Kindern viel Freude, da er sehr abwechslungsreich ist. Anfangs verläuft er zwischen Bäumen, im weiteren Verlauf hauptsächlich über Wiesen mit vereinzelten Bäumen. Besonders eindrucksvoll sind die vielen Baumstämme, die in den Himmel ragen. Diese sind unter anderem eine Folge von Kyrill, der im Januar 2007 über Europa hinweg fegte.
Unsere Wanderung verläuft quer zum Berg und steigt nur mäßig an, ausgeschildert ist sie mit dem Goldsteig-Symbol. Als wir die Tour im April gingen war sie an manchen Stellen anspruchsvoller, da der ausklingende Winter den Weg rutschig machte und an einigen Stellen der Weg zum passieren von größeren Pfützen verlassen werden musste.
Der schmale Pfad ist mit größeren flachen Felsen gepflastert und umgestürzte Bäume laden zum balancieren ein. Dazu bietet sich immer ein schöner Ausblick ins Tal bzw. bei guten Sichtverhältnissen bis in die Alpen.
Über das Steinerne Meer zum Dreiländerstein
Etwa nach drei Kilometer erreicht der schmale Pfad eine riesige Ansammlung von Felsen, die durch die Verwitterung einen grünlichen Schimmer haben. Die Wanderung führt hier über die Felsen und quert das Steinerne Meer. Sollte das Wetter mitspielen, ist dies ein perfekter Platz für eine Rast! Insgesamt werden mehrere Felder mit Steinen überquert, bevor der Weg wie zuvor weitergeht.
Die Bäume entlang des Weges wirken mit den kurzen Aststumpen bizarr und verleihen der Landschaft etwas Mystisches. Kurz nach dem Steinernen Meer schwenken wir nach Links auf einen aus Felsen aufgeschichteten Weg ein. Es geht nun etwas bergauf und kurz vor dem Dreiländerstein wird aus dem Wanderweg wieder ein schmaler Pfad. An der Abzweigung nach Schwarzenberg bleiben wir auf dem Weg und folgen dem Wegweiser Richtung „Dreieckmark / Plöckenstein“. Nun gehen wir direkt an der Grenze zwischen Bayern und Österreich und erreichen kurz darauf den Dreiländerstein an der Grenze Bayern – Österreich – Tschechien. Inzwischen sind wir auf 1.325 Meter angelangt.
Für mich ist es jedes mal wieder faszinierend, sich an dieser Grenze frei bewegen zu können. In meiner Jugend war dies noch anders und wir mussten bei Wanderungen in der Dreisesselregion immer sehr vorsichtig sein.
Rückweg über den Hochkamm
Am Dreiländerstein kreuzen sich verschiedene Wanderwege und je nach Zeit und Lust können Abstecher zum Plöckenstein auf Österreichischer Seite oder zum Plöckensteinsee auf Tschechischer Seite unternommen werden. Wir wählen den direkten Weg und gehen über den Hochkamm zurück zum Dreisessel. Bis dorthin verläuft unsere Wanderung direkt auf der Grenze zwischen Bayern und Tschechien. Anfangs steigt der Weg noch etwas an, bei uns war er teilweise noch schneebedeckt. Immer wieder passieren wir die weißen Grenzsteine, gehen an vielen Baumstümpfen vorbei und nähern uns dem 1.364 Meter hohen Trojmezná, oder auch dem Bayerischen Plökelstein, den wir nach etwa 5 Kilometern erreichen.
Der Berg bzw. die Felsansammlung mit Gipfelkreuz lädt zum Klettern ein. Ebenso hat man hier eine schöne Aussicht, diesmal auf die Tschechische Seite. Durch die fast unwirkliche Landschaft gehen wir weiter und folgen dem Grenzverlauf. Für Kinder ist es ein Paradies, sie können durch die wilde Natur sausen und sich einfach austoben. Die Wanderung verläuft in einem Auf-und-Ab immer Richtung Dreisessel.
Zum Dreisessel oder zum Parkplatz
Entlang des Grenzsteig ist es nicht mehr weit, am Horizont sind der Dreisessel und Hochstein bereits zu sehen. Zwischen den felsigen Wegen gibt es Abschnitte mit Holzbohlen, auf denen das Gehen einfacher ist. Über den Hochkamm erreichen wir nun die Straße, über die nach links der Parkplatz der Parkplatz und Ausgangspunkt der Wanderung erreichbar ist. Alternativ lässt sich die Wanderung bis zum Dreisessel und Hochstein verlängern.
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Maximale Höhe: 1355 m
Minimale Höhe: 1231 m
Gesamtanstieg: 169 m
Gesamtabstieg: -167 m
Anfahrt
aus Süden – Passau (Dauer: ca. 1 Std.)
B12 Richtung Freyung / Bayerischer Wald fahren. An der Abzweigung nach Waldkirchen abfahren und der Straße bis Jandelsbrunn folgen. In Jandelsbrunn Richtung Altreichenau abbiegen und dort Richtung Haidmühle / Dreisessel fahren. Kurz nach einem Skilift zweigt rechts die Straße zum Dreisessel ab. Von hier sind es etwa 8 km zum oberen Parkplatz.
aus Deggendorf (Dauer: ca. 1,5 Std.)
A3 bis zur Ausfahrt Aicha vorm Wald fahren und von dort der Beschilderung Freyung / CZ folgen. Bei Hutthurm mündet die Straße auf die B12. Weitere Anfahrt siehe oben
aus Grafenau (Dauer: ca. 45 Min.)
B533 bis Freyung, durch den Ort fahren und in Freyung Richtung Grainet / Altreichenau fahren. Ab Altreichenau siehe Anfahrt oben
ÖPNV
Passau – Waldkirchen: Linie 100
Waldkirchen – Dreisessel: Linie 606
Benötigte Zeit | Weg
Der Weg vom oberen Parkplatz verläuft erst als Teerstraße weiter, die anfangs mäßig ansteigt. Ab der Abzweigung wird der Weg anspruchsvoller und verläuft meist als schmaler, felsiger Pfad.
Die Wanderung ist etwa 8 km lang und es sollten mind. 3 Stunden eingeplant werden. Durch Spielpausen und Rast wird daraus schnell eine Halbtagestour.
Schwierigkeit
mittel – Die Wege sind gut zu gehen, aber etwas anspruchsvoller. Vor allem bei Nässe ist Vorsicht geboten. Wir empfehlen die Tour nur bei schönem Wetter!
Schatten | Sonne
Der Weg verläuft fast ausschließlich in der Sonne.
Verpflegung
Entlang des Weges gibt es viele Möglichkeiten, eine Rast einzulegen und die mitgebrachte Brotzeit zu essen.
Berggasthof Dreisessel
Tel.: 08556-350
Geeignet für
Kindertrage, größere Kinder
Der Weg ist nicht für Kinderwagen geeignet!
Spielmöglichkeiten
Steine zum Kraxeln, Baumstümpfe, Wiesen
Gefahren
Absturzgefahr an den Felsen